Die Evangelische Kantorei Isselhorst, das Kourion-Orchester Münster und vier hochkarätige Solostimmen verzauberten mit Beethovens „Messe in C-Dur“ rund 350 Besucher.
Edwin Rekate
Gütersloh. Werke der beiden bekanntesten klassischen Komponisten, Mozart und Beethoven, brachte die Kantorei Isselhorst und das Kourion Orchester Münster am Sonntag zu Gehör. „Aber Beethovens Messe in C-Dur, die kenn’ ich nicht“, sei die Reaktion gewesen auf die Frage, welche Stücke der Chor ausgesucht habe, erzählte Kantorin Birke Schreiber den rund 350 Zuhörern in der Evangelischen Kirche Isselhorst.
Deshalb gab die Kirchenmusikerin gleich zu Beginn noch eine schnelle Einführung. „Die Messe, die wir heute hören, schrieb Beethoven 1807 im Auftrag des Fürsten Esterházy, dem langjährigen Arbeitgeber Joseph Haydns. Allerdings gefiel sie dem Fürsten bei der Aufführung überhaupt nicht, er nannte sie unerträglich, lächerlich und scheußlich. Offensichtlich war ihm die Vertonung Beethovens zu modern. Aber wir heute, alle Mitwirkenden, geben alles dafür, damit Sie nicht mit ebenso einem Urteil nach Hause gehen!“ Und das ist der Kantorei aufs Trefflichste gelungen.
Zuvor hatte die Isselhorster Kantorei mit Ludwig van Beethovens „Die Ehre Gottes aus der Natur, op. 48/2“ einen der bekanntesten Chorsätze des Bonner Meisters aufgeführt. Der gemischte vierstimmige Chor mit mehr als 60 Mitgliedern erfüllte den berühmten Text von Christian Fürchtegott Gellert (1715 bis 1769), „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, ihr Schall pflanzt seinen Namen fort“ mit hymnischer Klangpracht. Die Bearbeitung für Orchester stammte vom österreichischen Komponisten Felix Mottl (1856 bis 1911) und wurde vom Kourion Orchester, das mit mehr als 30 Musikerinnen und Musiker aus Münster angereist war, klanglich ausgewogen begleitet.
Anschließend präsentierte der Klangkörper Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento F-Dur KV 138, ein vergnügliches Stück in drei kurzweilig klingenden Sätzen. Besonders beim kraftvollen Presto vernahm das aufmerksam lauschende Auditorium Mozarts vertonte Leichtigkeit des Seins.
Als Höhepunkt folgte schließlich Beethovens Messe in C-Dur. „Wir haben uns monatelang intensiv mit diesem Stück beschäftigt, und nun brennen wir darauf, es Ihnen präsentieren zu können“, kündigte Birke Schreiber an, die mit dem Chor seit Ende April das Werk einstudiert hat.
Bereits beim „Kyrie eleison“ bewirkte die Polyphonie der Stimmen eine feierliche Atmosphäre im Kirchenschiff. Herausragend agierten und artikulierten die Sopranistin Annette Walaschewski, die Altistin Bettina Pieck. Schön und kräftig den Text ausdeutend traten auch die beiden Männerstimmen von Tenor Rudolf Reimer und Bariton Andreas Jören auf. Der harmonische Zusammenklang mit der Isselhorster Kantorei war wunderbar anzuhören. „Tolle Solisten, toller Chor, tolles Orchester“, kommentierten die applausspendenden Besucher nach dem „Agnus dei“ das anregende sowie berührende Konzert. Als Zugabe präsentierten alle Ausführenden ein geistliches Abendlied aus England: „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen!“
Neue Westfälische, 24.09.2025. Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion





Die Aufführung fand am 21. September 2025 in der Evangelischen Kirche Isselhorst statt.